Böhmische Buchteln mit Topfenfülle Rezept nach meiner Oma

     Heute bin ich wieder mal in die süssen Erin­nerun­gen an die Back­kün­ste mein­er Oma einge­taucht. Meine Oma stammte ursprünglich aus der dama­li­gen Tschechei und musste mit meinem Papa und sein­er Schwest­er damals in Zuge der Kriegswirren aus ihrer Heimat fliehen. So kam es dass sie nach Öster­re­ich kamen und sie brachte natür­lich auch die her­rlichen böh­mis­chen Kochrezepte mit.

Unter anderem auch die Buchteln welche sie meist mit ein­er Topfen­fülle vere­delte. Und ab und zu mit Powidl befüllte. Meine mit­tler­weile eben­so ver­stor­bene Mama hat diese Buchteln eben­so gerne und auch öfters mal für uns geback­en. 

Ich teile hier mit euch das Rezept und hoffe der eine oder andere wird damit eben­so Freude haben wie wir.

Im Grunde genom­men ist es sehr ein­fach zuzu­bere­it­en. Die Grund­masse ist ein Germteig und die Fülle kann man varieeren. 

Ich weiss sel­ber nicht weshalb ich früher Germteig nicht machen wollte — aber mit­tler­weile liebe ich den Duft von frischen und fluffi­gen Germtei­glin­gen — also allem, was man daraus zaubern kann. Insoferne man die nötige Geduld fürs aufge­hen lassen ent­ge­gen­brin­gen kann. LOL — genau das ist ver­mut­lich, was ich in den Jahren immer mehr gewinne — auch wenn die Geduld nach wie vor nicht unbe­d­ingt eine mein­er Kernkom­pe­ten­zen ist…

Nun denn — zum Germteig:

1 Wür­fel frische Germ (ca 42g)

80g Zuck­er

250g Milch

100g But­ter

3 Eier

500g Mehl (ich nehme meist unser Urdinkel Kochmehl — weil ich es eben zu Hause habe. Uni­ver­salmehl geht auch immer bzw ste­ht auf den Mehlpack­un­gen auch drauf, welch­es sich für Germteig am besten eignet)

Zitro­nenabrieb

Vanille (oder 1 Pack­ung Vanillezuck­er)

und eine Prise Salz

 

Für die Topfen­fülle:

ca. 125g mageren Topfen

Vanillezuck­er

2 Eigelb

und ca. 30g Zuck­er

Ein­fach alle Zutat­en gut mix­en und fer­tig. 

Man kann auch mit etwas Rum oder auch Rosi­nen ver­fein­ern, wenn man das möchte.  

Ich habe mir angewöh­nt den Zuck­er und die Hefe gle­ich am Anfang in eine Schüs­sel zu bröseln und dort mal so lange ste­hen zu lassen, bis sich die Hefe ver­flüs­sigt hat mit dem Zuck­er. Dann erst kom­men bei mir die restlichen Zutat­en hinzu. Das habe ich von der Schwiegerma­ma mein­er besten Fre­undin in Schwe­den so gel­ernt und seit­dem mache ich es genau so und — es funk­tion­iert top.

Also — 1 Wür­fel Germ (Frische Hefe) ist ca. 42g

mit 80g Zuck­er zusam­men mis­chen 

In der Zwis­chen­zeit 100g But­ter in einem Topf flüs­sig schmelzen und dann 250g Milch dazu giessen. Das Ergeb­nis sollte lauwarme Milch-But­ter-Mis­chung sein. Nicht zu heiss um die Germ nicht zu ver­heizen (dann funk­tion­iert sie nicht mehr und der Germteig bleibt sitzen) und nicht zu kalt — damit der Grundteig gle­ich fein losstarten kann beim aufge­hen.

Sodann die Eier, Vanille (oder 1 Pack­ung Vanillezuck­er), eine Prise Salz, den Abrieb von ein­er frischen Bio-Zitrone und das Mehl dazugeben. Den ganzen Teig flott und gut miteinan­der ver­men­gen (es geht mit ein­er Küchen­mas­chine genau­so gut wie mit einem han­del­süblichen Mixgerät mit Knetaufsatz).Klebt der Teig noch, dann ein­fach Löf­fel­weise Mehl hinzufü­gen bis man einen “gschmei­di­gen” Teigknödl hat. 

 

Diesen gibt man dann in eine aus­re­ichend grosse Schüs­sel mit Deck­el. Aus­re­ichend heisst, sie sollte zumin­d­est 3mal so viel Vol­u­men fassen kön­nen, wie die Teigkugel gross ist. Damit eben Platz zum Aufge­hen des Germteiges ist.

Ich geben gerne etwas Mehl in die Schüs­sel, und darauf den Teig — dann klebt es unten nicht fest. Tja — und dann — Deck­el drauf und an einem war­men Ort gehen lassen bis sich der Deck­el hebt — bzw sich das Vol­u­men deut­lich ver­dop­pelt hat. Das kann unter­schiedlich lange dauern — so ca. 35 Minuten bis zu ein­er Stunde.

Den Germteig dann flach zu einem Rechteck aus­rollen und ca. 8x8cm grosse Quadrate schnei­den. Diese mit Topfen­fülle oder Powidl befüllen und alle Seit­en­teile hochziehen und oben zusam­men­drück­en. In eine Back­form schlicht­en UND(!) mit einem Pin­sel zer­lassene But­ter drum­rum­stre­ichen! Das ist das Geheim­nis des Geschmack­es und dass sich die einzel­nen Buchteln danach gut voneinan­der lösen und nicht als ein Kuchen aus dem Ofen kom­men.    

Am Schluss noch oben mit But­ter anstre­ichen und bei 180 Grad O/U Hitze im vorhge­heit­en Back­rohr ca. 35 Minuten auf der Mit­telschiene back­en. Bitte schauen — nicht dass sie euch zu dunkel wer­den. 

Die Buchteln dann aus der Form stürzen und während sie auskühlen gle­ich etwas voneinan­der tren­nen. Dann auskühlen lassen und — mhh­hh — mit der heili­gen Fam­i­lie und lieben Fre­un­den geniessen.

Böhmische Buchteln nach Rezept von meiner Oma
Buchteln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tipp: Buchteln lassen sich ganz toll ein­frieren — gle­ich nach­dem sie vol­lkom­men aus­gekühlt sind, in ein TK-Sack­erl und in den Tiefküh­ler. Nimmt man sie dann wieder raus, sind sie sehr schnell aufge­taut und schmeck­en wie frisch.

Und wie ihr frische Germ immer griff­bere­it habt seht ihr hier.

 

Buchteln mit Powidl
Bleibt am Ende der Topfen­fülle noch Teig über, fülle ich sie gerne mit Powidl­marme­lade. Schmeckt auch her­rlich