Colchicum autumnale — die Herbstzeitlose, oder auch Spinnblume genannte, präsentiert sich jetzt im Herbst mit ihrer rosé bis lilafarbenen Blüte vorwiegend auf feuchten Wiesen nahezu blattfrei.
Herman von Gilm zu Rosenegg schrieb über sie:
Die letzte Blum, die letzte Lieb
sind beide schön, doch tödlich.
Und genau so ist es — irgendwie konträr zum Sonnenzyklus entwickelt sich die Herbstzeitlose erst, wenn die Sonnenstunden weniger werden. Ist also eine der letzten im Jahr. Da im Herbst auch wenige Insekten zur Bestäubung unterwegs sind, hat sich die Herbstzeitlose zur Selbst-Befruchtung entschieden und lässt ihre Staubfäden über der Narbe gekrümmt wachsen. Dann wächst der Fruchtknoten unter der Erde.
Die Tiefe des Fruchtknotens lässt darüber hinaus mit guter Treffsicherheit auch voraussagen, ob es ein strenger oder ein milder Winter werden wird. Ist der Fruchtknoten nur bis zu 10cm tief, wird es ein milder Winter; wächst er tiefer als 18cm, wird es ein eisig kalter Winter werden.
Die grossen Heilkundigen der früheren Zeiten hatten sie gerne wohldosiert eingesetzt bei diversen Problemen, aber auch da kam es immer wieder zu Vergiftungen. Innerlich eingenommen ist sie absolut nicht empfehlenswert — aber in einigen Teilen Oberösterreichs wurde sie äußerlich angewandt. Als sogenannte Laus-Schmier hate man die Blüten der Herbstzeitlosen am Kopfe zerrieben und aus den Zwiebeln des Liliengewächses eine Schmier (also einen Balsam) gefertigt.
Aufgrund der Giftigkeit dieser wunderschönen Pflanze ist auf alle Fälle von einer Verwendung abzuraten! Wir geniessen lieber den schönen Anblick dieser Blüten in naturbelassenen Gegenden.
Das Bild mit dem Schriftzug * Herbst ZEIT lose * habe ich übrigens selber gestaltet mit den Original Tombow Stiften.
Diese hier hab ich mir für das feine Handlettering zugelegt: Tombow ABT-18C‑2 Fasermaler Dual Brush Pen mit zwei Spitzen, 18-er Set, sekundärfarben
